Am vergangenen Donnerstag hörte ich ich auf NDR 1 die Sendung "Jetzt reicht's!" Thema war ein tragischer Unfall im Kreis Schaumburg, bei dem ein voll besetztes Fahrzeug von einem Zug der S-Bahn Hannover erfasst wurde, da der Fahrzeugführer das Rotlicht am Bahnübergang missachtete.
Vier Menschen starben bei dem Unfall.
In der Sendung beteiligten sich die Bürger des Ortes an einer Diskussion, die es wohl zum Ziel hatte, die Bahn für den Unfall verantwortlich zu machen, da diese bisher keine Schranken an dem Bahnübergang nachgerüstet hat. Die Sicherung besteht derzeit aus rot blinkenden Warnlampen und Andreaskreuzen, die dem Autofahrer mitteilen: "Schienenverkehr hat Vorrang".
Die Diskussion verlief sehr emotional und total unsachlich. Die Deutsche Bahn wurde beschimpft, da sie noch immer keine Schranken am besagten Bahnübergang in Hohnhorst nachgerüstet hat. Es wurde jedoch nicht deutlich gemacht, dass nach dem geltenden Eisenbahnkreuzungsgesetz für Bau und Finanzierung der Bahnübergangssicherung jeweils zu einem Dritte der Bund, die Bahn und der Kreis als Straßenbaulastträger verantwortlich sind.
Die Maßnahme zahlt in jedem Fall komplett der Steuerzahler.
Die Gesellschaft soll also keine Kosten und Mühen scheuen, um eine zusätzliche Sicherung am Bahnübergang herzustellen, die Verkehrssünder davon abhalten soll, sich in Gefahr zu bringen.
Wäre es nicht schön, wenn jeder für sein Handeln etwas mehr Verantwortung übernähme? Wenn die Gesellschaft nicht erhebliche Kosten für Schilder, Schranken und Absperrungen ausgeben müsste, die die Bürger vor einer offensichtlichen Gefahr warnen?
Ich bin gespannt, wann wir alle in Käfigen sitzen, um unser Leben nicht in Gefahr zu bringen, da wir nicht mehr in der Lage sind, verantwortungsvoll und umsichtig zu handeln.
Ladestraße und Bahnhofsumfeld
vor 5 Jahren
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